Sebastian Leipert - Pieps!


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(Wichtige Vorbemerkung: Sebastian gen."Leipi" trägt zum Zeitpunkt dieses Interviews ein Pflaster an seiner linken Kinnhälfte.)
Ich finde mich eines Nachmittags bei Sebastian in seiner kleinen Wohnung unterm Dachboden ein. Da wir sonst nichts besseres zu tun haben, wird die Zeit für ein Interview genutzt:
"Erste Frage: Durchschnittlich wie viele Pflaster verbrauchst Du eigentlich im Jahr?"
Nach etwa zwei Minuten boshaften Schweigens kommt die Antwort:

"Du weißt ganz genau, daß das mein zweites Pflaster in zwei Jahren ist!" (Nein, das wußte ich nicht!)

"Wie stehst Du zu Ärzten?"

"Ich finde deren Musik gut!"

"Nein, ich meine die Ärzte, mit denen Du jeden Tag zu tun hast!"

"Ich habe ein paar deren Lieder auf Kassette. Willst Du sie hören?"

"Könnte es sein, daß Du meiner Frage ausweichen willst?"

"Nein, kann gar nicht sein; ist nicht drin..."

"Du wirst von vielen als Krüppel bezeicht. Möchtest Du dazu Stellung nehmen?"

"Diese Aussage halte ich für reichlich übertrieben. Ich bin erst zwei Mal in meinem Leben mit Krücken herumgelaufen...außerdem finde ich, daß Gehstützen eine sehr sinnvolle Erfindung sind. Jeder Haushalt sollte ein Paar haben."

Zwischenzeitlich puhlt Sebastian an seinem Pflaster herum, und da er vermutet, daß ich mir diese Tatsache notiere, schlägt er nach mir aus; dabei tut er sich natürlich selbst weh. Während sich der als Chaot bekannte Pflegefall daran macht, aus der Ecke einen Holzknüppel zu holen, frage ich weiter:

"Worauf führst Du Deine Anfälligkeit zurück?"
Bewaffnet setzt sich Sebastian mir gegenüber wieder hin.

"Ich bin nicht anfälliger als alle anderen auch,...habe halt etwas mehr Pech. Ja, ich bekomme ein paar Bälle ab - vielleicht ziehe ich sie magisch an!?!?"

"Stichwort Essen..."

"Essen ist mein Lebensinhalt. Es geht nichts...fast nichts... über Essen."

"Außer Deine Freunde zu schlagen,.."
Leipi fuchtelt wie wild mit seinem Stock herum,
"...aua!...was hast Du sonst noch für Hobbys?"

"Musik, Lesen, Fantasyspiele, Reisen, Tanzen, Fotographie..."

"Akt-Fotographie?"

"Nicht so häufig! Obwohl in der Zukunft bestimmt mal...wenn Du das aufschreibst, dann..."

"Aua! Geht Dein angestreber Beruf auch in diese Richtung?"

"Nein, ich will Wirtschaftsmathematik studieren...das geht in eine ganz andere Richtung."

Ob er zur Bundeswehr kommt weiß Leipi noch nicht. Die Militärarzte können sich anscheinend nicht entscheiden, aus welchen der vielen Gründen sie den armen Bub ausmustern sollen; deshalb läuft das Verfahren noch.
Dann bemerke ich auf einem Regal einige Fotos, auf denen hauptsächlich nicht schlecht aussehende weibliche Personen vorkommen. Nach einigem Nachbohren ergibt sich, daß diese Madchen eine Auswahl aus Sebastians Bekanntschaften in aller Welt darstellen.

"Kannst Du mal Dein Harem kurz und kernig beschreiben?"

"Pssst...wooOOoow!"

"Aha, so ist das also...Jetzt zu etwas anderem; hat Dich Dein Besuch in der USA irgendwie geprägt?"

(Seinerseits breites Grinsen): "Ja, das würde ich schon sagen. Die Amis nehmen die Sachen etwas leichter, sie sind sozusagen 'easygoing'."

"Hast Du zum Abschluß irgendein Spruch, den Du loslassen willst?"

"Ich brauche keinen coolen Spruch, ich bin selber cool genug. An meinen Scheitel kommt keiner ran..."



mt

Na, was machst Du denn jetzt?

Ich bin seit vier Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informatik an der Uni Köln. Gegenwärtig bin ich ausserdem damit beschäftigt, zusammen mit einigen Kollegen und Professoren ein Unternehmen hochzuziehen, dass auf mathematische Optimierungssoftware und Beratung spezialisiert ist. Wir werden sehen ...

Wie kommt's denn dazu?

Bis '95 Studium der Mathematik, '98 dann die Promotion.

Und privat?

Seit '97 bin ich mit Anja Klein verheiratet.
Ach ja, und einen Scheitel habe ich nicht mehr.


Abi89/2000 - aktualisiert am 2003-09-06 von Axel